Manchmal bringt Dir Komplexität Vorteile im Markt: Du kannst ganz individuell auf Kundenanforderungen eingehen. Wenn Du dies in Deinen Preisen berücksichtigen und am Markt realisieren kannst, dann musst Du nichts ändern.

Meistens ist diese Komplexität jedoch ungewollt, historisch gewachsen und kann nicht durch die Preise ausgeglichen werden. Der Preisdruck im Markt steigt ohnehin, da Wettbewerber durch Prozessautomatisierung und Customer-Self-Service ihre günstigeren Prozesskosten an Kunden in Form besserer Preise weitergeben. Dein Unternehmen selbst kann die Preisvorteile aus Prozessautomatisierungen nicht realiseren: Diese sind bei der strukturellen Komplexität kaum realisierbar.

In 5 Schritten kannst Du diese strukturelle Komplexität reduzieren: Zunächst definierst Du, basierend auf den grössten Häufigkeiten, die neuen Produktstandards. Weitere Verträge, Produkte und Dienstleistungen kannst Du diesen Standards zuordnen, entweder ohne Kundeninteraktion oder durch eine Vertragsänderung. In den übrig bleibenden Fällen hilft - sofern rechtlich möglich - die Vertragskündigung oder eine Art "Quarantäne", bis diese Verträge kundenseitig gekündigt werden oder auslaufen.

Bei Neuprodukten muss jede Produkt- oder Service-Eigenschaft (meistens Sonderwünsche von Kunden), die von den definierten Strukturen abweicht, durch erhöhte Preise rechtfertigen: Alle Komplexitätskosten inkl. von Margen- und Rendidteerwartungen müssen so abgedeckt werden. Sind Kunden nicht bereit, für ihre Spezialanforderung zu bezahlen, so führe sie zurück zum günstigeren Standard. Gehen die Kunden nicht darauf ein, so überlass diese unprofitablen Geschäftsbeziehungen lieber Deinen Wettbewerbern.

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